„Innovation stößt nicht immer gleich auf Akzeptanz“

12.10.2022
Sebastian Czaja ist technischer Gruppenleiter bei der TPA und der Kopf hinter dem Forschungsprojekt ClAir® Asphalt. Im Blogbeitrag berichtet er über die Entstehung des luftreinigenden und zugleich lärmmindernden Straßenbelags, seinen Karriereweg und was die Arbeit in diesem Bereich für ihn so spannend macht.

Unsere Aufgabe ist es, Probleme im Verkehrswegebau zu identifizieren und dafür Ideen, Projekte und Lösungen zu entwickeln. Mit dem von uns entwickelten Clean Air – kurz: ClAir® – Asphalt haben wir ein Produkt auf den Markt gebracht, das in Zukunft für saubere Luft und weniger Lärm auf unseren Straßen sorgen wird. Das macht mich als Teil dieses spannenden Forschungsprojekts stolz und ist das beste Beispiel dafür, dass wir sehr umfangreich am Fortschritt arbeiten.

Die Idee zum Projekt Clean Air Asphalt ist 2015 entstanden. Der Aufhänger war die damals aufkommende Dieseldebatte. Unser Ziel: eine nachhaltige Fahrbahnoberfläche zu entwickeln, die zusätzliche Funktionen zum herkömmlichen Asphalt hat, nämlich Stickstoff- und Lärmreduzierung. Aus dem Forschungsprojekt NaHiTAs (Nachhaltiger HighTech-Asphalt), das gemeinsam mit neun Partnern aus Wissenschaft und Wirtschaft entwickelt und vom Deutschen Bund gefördert wurde, ist dann das Produkt ClAir® Asphalt entstanden.

  • „Teil des Fortschritts zu sein, macht mich unheimlich stolz“  

Nach über drei Jahren Forschung und Entwicklung war es für mich ein besonderes Highlight, als wir 2019 in Stuttgart am Neckartor die erste Pilotmaßnahme umgesetzt haben. Aus einer Idee ist ein spannendes Forschungsprojekt entstanden, das zu einem positiven Ergebnis geführt hat. Das daraus resultierende Produkt konnten wir dann erfolgreich in die Praxis überführen. Mittelwelle haben wir ClAir® Asphalt 15 Mal in Deutschland eingebaut und die Nachfrage ist groß.

Was ich an meiner Arbeit so spannend finde, sind die vielen Innovationen und Neuheiten, die aus den Projekten hervorgehen. Ich habe gemerkt, dass Innovationen in der Praxis nicht immer gleich auf Akzeptanz stoßen, es sich jedoch lohnt dranzubleiben. Anfangs war es schwierig externe Partner von den Neuentwicklungen zu überzeugen. Umso schöner und spannender waren dadurch jedoch die Erfolge und Projekte, die wir gemeinsam umsetzen konnten. Gleiches gilt auch für unsere Kolleg:innen auf den Baustellen, die am meisten Erfahrung im Asphalteinbau haben. Wenn sie nach 30 Jahren mit derselben Maschine plötzlich was Neues in die Hand gedrückt bekommen, reagieren sie oft skeptisch. Nachdem dem ersten Einsatz, bekamen wir dann jedoch nur positives Feedback. Das ist für mich das Beste an meiner Tätigkeit: Menschen von Innovationen zu überzeugen, die auch für sie hilfreich sind und ihre Arbeit erleichtern.

Das gesamte Projekt war für mich persönlich eine wertvolle Erfahrung. Da ich direkt nach meinem Konzerneintritt 2015 von Beginn an in das Projekt involviert war, habe ich kurze Zeit später die Möglichkeit bekommen, die Gruppenleitung für den Bereich zu übernehmen. Ich habe in diesen Jahren sowohl durch  STRABAG als auch durch meinen Vorgesetzten bei der TPA sehr viel Rückhalt und Unterstützung bekommen.

Aktuell bekommen wir sehr viele Anfragen von verschiedenen Unternehmensbereichen innerhalb von STRABAG, die ClAir® Asphalt gemeinsam mit uns in deren Projekten umsetzen wollen. Durch das Projekt und die Übernahme der Leitungsfunktion habe ich die Möglichkeit bekommen, den gesamten Konzern zu repräsentieren und bin fast monatlich in Europa unterwegs, um das Projekt vorzustellen.

Ich freue mich darauf, ClAir® Asphalt in Kooperation mit den operativen Einheiten und externen Partnern in Zukunft weiter voranzutreiben, um damit vor allem einen Beitrag zur Verbesserung unserer Lebensqualität leisten zu können.